Gebrauchshundesport
IGP / Fährten
Ursprünglich Schutzhundsport, heute IGP genannt, ist wohl der älteste Hundesport im Freizeitbereich. Zu Beginn praktizierten fast ausschließlich Polizisten diesen Sport, jedoch fand er wegen seiner Vielfältigkeit bald eine große Anhängerschaft. Er ist der Sport, der dem Hund und seinen Bedürfnissen am meisten entgegenkommt, da er alle natürlichen Sinne und Charakterzüge eines Hundes anspricht.
Heutzutage wird dieser Sport auch kontrovers diskutiert, besonders der Schutzteil. Allerdings sollte man wissen, dass die moderne Ausbildung nicht auf Aggression setzt, sondern auf den Beutetrieb, der für den Hund an sich ein Zottelspiel ist. Menschen, die ihre armen Hunde scharf machen möchten, haben in diesen und auch in jedem anderen Sport mit Tieren nichts zu suchen. Dazu kommt, dass ausgebildete IGP-Hunde so gut wie gar nicht in den verschiedenen „Beißstatistiken“ auftauchen und somit weit unter den Ergebnissen „normal“ erzogener Hunde bleiben. Auch aus diesem Grund hat am 26. März 2025 die Deutsche UNESCO-Kommission das Gebrauchshundewesen als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Das Gebrauchshundewesen wird als „Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund in den Bereichen Suchen, Schützen und Assistieren als kulturelle Praxis“ gewürdigt. Als immaterielles Kulturerbe überliefert das Gebrauchshundewesen Wissen über Zucht und Ausbildung und basiert auf einem tierschutzgerechten Umgang mit Hunden. „Durch klare ethische und fachliche Standards fördert das Gebrauchshundewesen eine verantwortungsbewusste Hundehaltung.“, so die Begründung des Fachkomitees.
Vor der IGP-Prüfung ist immer erst die BH/VT abzulegen. Es gibt drei Prüfungsstufen von der IGP 1 bis zur IGP 3, in denen stetig der Schwierigkeitsgrad angehoben wird. Geprüft wird in den Abteilungen:
A Fährte
B Unterordnung
C Schutzdienst
Auch zum Gebrauchshundesport gehören die Fährtenhundprüfungen, die in den Klassen:
IFH 1, IFH 2, IFH 3 und IGP-FH
Abgelegt werden können.
Der Geruchssinn eines Hundes ist etwa 10.000 -100.000 mal stärker als der des Menschen. Also, warum nicht ausbilden!? Die Größe oder das Alter von Hund und Hundeführer sind hierbei egal. Der Hund sucht bei der Fährtenarbeit IGP Teil A eine Bodenverletzung, die zuvor der Hundeführer bzw. Fährtenleger durch das Gehen über einen geeigneten Boden, verursacht hat. Es werden Gegenstände ausgelegt, die das Suchergebnis bestätigen sollen. Danach wird an einer dem Ausbildungsstand des Hundes angepassten Leine (Prüfungslänge 5m - 10m) abgesucht, bis alle Gegenstände verwiesen wurden. Der Hund sollte diese in Sitz, Platz oder Steh anzeigen! Die Fährten hat zwischen 300 - 600 Schritte Länge und mindestens 2-3 Gegenstände. Fährtenarbeit ist Fleißarbeit! Das Legen von Fährten bedarf einziges an Zeit, jedoch wird diese aufgewogen durch eine sehr ruhige und ausgeglichene Arbeit mit dem Hund. Wer nicht wetterscheu ist und sich intensiv mit der Nasenarbeit eines Hundes auseinandersetzen möchte, für den ist der IGP Teil A ein guter Einstieg in das enorme Leistungsvermögen einer Hundenase.
IGP | Schritte | Winkel | Schenkel | Gegenstände |
---|---|---|---|---|
1 | 300 | 2 | 3 | 3 |
2 | 400 | 2 | 3 | 3 |
3 | 600 | 4 | 5 | 3 |